Mit dem Caterham und anderen Leichtbau-Sportwagen auf dem Rundkurs

Veröffentlicht von

Ein Leichtbau-Sportwagen ist zwar kein Motorrad, aber auf vier Rädern kommt man dem Motorrad wohl nur schwer näher als in einem Leichtbau-Sportwagen. Im Vordergrund steht absolute Fahrpuristik. Auf elektrische Helferlein wird aus Gewichtsgründen verzichtet. So lassen sich z.B. mit dem Seven 620 R ab Werk ein Gewicht von 545 kg und Leistung von 310 PS erreichen. Auf 100 km/h geht es dann auch in unter 3 Sekunden. Wer zu Rennzwecken noch mehr Gewicht einsparen möchte verzichtet gern auf unwichtige Details wie den Beifahrersitz oder den Rückwärtsgang.

Die Fahrt geht los

Jeden ersten Freitag im Monat, von Mai bis Oktober, findet auf dem Verkehrsübungsplatz in Kirchheim Teck der Seven-IG Stammtisch statt. Die Termine werden auf der Seven-IG Webseite bekannt gegeben. Beim Stammtisch wird auf einem eng gesteckten Rundkurs mit Leichtbau-Sportwagen gefahren. Die Fahrzeit ist auf 2 Stunden begrenzt, die Teilnahme kostet 40€, es besteht Helmpflicht. Teilnehmen dürfen alle Leichtbau-Sportwagen (unter 1000 kg). Größere Autos lassen sich auf dem engen Kurs auch nur schwer artgerecht bewegen. Es findet aber kein Rennen statt, sondern es geht um den Fahrspaß, Benzingespräche und auch mal darum die Grenzen des Fahrzeugs auf abgesperrter Strecke auszutesten.

Ich war gerade auf der Heimreise von meiner Alpentour, als mein Kumpel Micha mich auf den Stammtisch in Kirchheim Teck aufmerksam macht. Micha fährt selbst einen Caterham und fragt ob ich nicht bei ihm mitfahren möchte. Ich schaue auf die Uhr, ich komme gegen halb 4 nach Hause, der Stammtisch beginnt um halb 6 – das passt perfekt.

Als ich am Verkehrsübungsplatz ankomme höre ich bereits quietschende Reifen und dröhnende Motoren. Kurze Zeit später sehe ich auch schon die ersten Fahrzeuge an mir vorbei fliegen. Ich treffe Micha und wir starten gemeinsam los. Zum Glück bin ich schon ein paar mal in Michas Caterham mitgefahren und ich brauche keine größere Einführung mehr. Selbst das Mitfahren im Caterham ist nicht ganz selbsterklärend. Das fängt schon beim Ein- und Aussteigen an, das ist gar nicht so einfach. Alle Teile sind Leichtbau und man kann sich nicht überall abstützen.

Micha fährt mit seiner motorsportbegeisterten Tochter Steffi unter anderem erfolgreich beim CCK Allgäu Cup, das ist ein Slalom-Rennen für Leichtbaufahrzeuge. Das merkt man direkt beim Mitfahren. Die Linie passt und mit vier Rädern lassen sich nochmal ganz andere Kurvengeschwindigkeiten fahren als man das vom Motorrad kennt. Nicht nur einmal denke ich mir: „Das wird aber sehr knapp“, doch der Caterham verschlingt die Kurve ganz locker. Später fahre ich dann auch noch eine Runde mit Steffi. Es war wirklich interessant zu erleben wie unterschiedlich sich das gleiche Fahrzeug mit unterschiedlichen Fahrern anfühlt. Da merkt man dem Caterham besonders die fehlenden elektronischen Helfer an. So fühlt sich der Drift bzw. das Anbremsen gleich ganz anders an bei einem anderen Fahrer.

Der Stammtisch ist ein schönes Miteinander. Man kennt sich in der Szene. Im Anschluss trifft man sich noch in der Pizzeria am Verkehrsübungsplatz auf das ein oder andere Benzingespräch. Ich schaue auf jeden Fall mal wieder Vorbei! Wer sich genauer mit dem Thema Leichtbau-Sportwagen auseinandersetzen möchte, für den gibt es an dieser Stelle noch eine Literaturempfehlung von Micha. Das Buch „Leichtbausportwagen – bezahlbarer Fahrspaß unter 1.000 Kg (Caterham, Lotus, X-Bow, Morgan, Elise, Exige, Seven, Mazda MX-5, Ariel Atom)“ von Stefan Heth.

Fotos: F. Bögershausen

Ein Kommentar

Kommentare sind geschlossen.