Freies Fahren mit der Enduro in Kenzingen

Veröffentlicht von

Mein Kumpel Micha, bekannt aus dem Caterham Beitrag, frägt an ob wir uns nicht zum Saisonabschluss noch etwas dreckig machen wollen. Auf dem Enduro-Gelände in Kenzingen findet jedes Jahr am Ende der Saison ein „Freies Fahren“ statt. Ich war zwar schon öfters mal Endurowandern, unter anderem in Vietnam und Australien, aber ich war noch nie auf einem Enduro-Gelände.

Zum Glück konnte ich mir die KMT 450 EXC von Steffi, Michas Tochter, leihen. Micha hatte noch ein paar alte Enduro Klamotten für mich – ab gehts! Wir starten Sonntag Morgens mit Michas KTM Freeride 250 und der 450 EXC auf dem Hänger in Richtung Schwarzwald. Vor Ort finden wir nahezu perfekte Verhältnisse fürs Endurofahren vor. Es hat die Tage davor leicht geregnet, der Boden ist leicht Matschig, da können sich die Stollenreifen perfekt in den Boden verzahnen und Staub vom Vordermann muss man auch nicht schlucken.

Ein kleiner Steilhang in Kenzingen

Ich bin zwar schon öfters Enduro gefahren, aber eben nie auf einem Platz. Deshalb bringt mir Micha zu Beginn erstmal die Basics bei – die richtige Gewichtsverlagerung beim Kurvenfahren und das Bremsen. Bisher bin ich die Kurven immer falsch gefahren, beim Endurofahren ist es wichtig die kurvenäußere Fußraste zu belasten, man entlastet die kurveninnere Fußraste und kann so das kurveninnere Bein sogar von der Raste nehmen. Um besonders enge Kurven fahren zu können, wie z.B. beim engen Slalom, muss man das Gesäß zur kurvenäußeren Seite zu verlagern um das Motorrad noch tiefer zu drücken und dadurch den Kurvenradius zu verringern. Wieder was gelernt, das habe ich bisher so nicht bewusst praktiziert und ist im Vergleich zum Straßenmotorrad nicht intiutiv. Man legt sich nicht in eine Kurve sondern aus einer Kurve. Den Unterschied konnte ich dann gleich beim engen Slalom testen. Vorher mit der normalen Lenktechnik bin ich nur durch jedes zweite Hütchen gekommen. Mit der richtigen Drücktechnik und Fußrastenbelastung klappt es jedes Hütchen zu durchfahren. Mehr Informationen zur Enduro-Fahrtechnik findest du hier. Einen detaillierten Bericht zum Thema Rastendruck vom Institut für Zweiradsicherheit findest du hier.

Slalomfahren mit der Enduro

Jetzt kann endlich der eigentliche Spaß beginnen und wir erkunden zusammen das Enduro-Gelände. Eigentlich ist der Platz in Kenzingen gar nicht so groß, aber es gibt so viele verschiedene Hindernisse und Variationen, da kann man sich lange austoben. Natürlich habe ich am ersten Tag längst nicht alle Hindernisse gemeistert, aber ich konnte viel ausprobieren und erfolgreich meistern, von diversen Steilhängen, über enge Pfaden und Tunnel, bis hin zu Hügelpisten und kleinen Hindernissen. Am Ende bin ich dann aber doch unfreiwillig Baden gegangen – in der einzigen tiefen Pfütze auf dem Platz – musste ja so kommen… Ich bin auf jeden Fall angefixt und komme nächstes Jahr wieder. Dann packe ich bestimmt auch noch das ein oder andere Hindernis.