Nockalmstraße – Kärnten und seine Panoramastraßen Teil 1

Veröffentlicht von

Ja, ich liebe Kärnten, und es gehört zu meinen jährlich gesetzten Tourenregionen. Beim Tourenspaß in der Dreiländerregion Österreich, Italien und Slowenien gibt es jedes Jahr etwas Neues zu entdecken. Mit dabei im Tankrucksack ist dabei immer die vom Motorradland Kärnten kostenlos herausgegebene Motorradlandkarte, die sich ideal als Planungs- und Übersichtstool eignet.

Kärntens Panoramastraßen

Natürlich kann man sich auch attraktive Routen von der Homepage der engagierten Motorradtouristik downloaden. Allerdings plane ich am liebsten selbst, nutze aber gerne einen weiteren Service des Motorradlandes: das Panoramastraßen-Ticket.

Mit diesem Ticket fährt es sich weit über 20% günstiger als mit den kumulierten Mauteinzelpreisen und so manch eines der Motorradland Partnerhotels hat das Ticket bereits in seine Bikerpauschale eingebaut. Bei den Asphaltgenüssen handelt es sich um die Nockalmstraße, die Malta Hochalmstraße, die Goldeck Panoramastraße, die Villacher Alpenstraße und die Großglockner Hochalpenstraße.

Ich möchte Euch in diesem und meinen nächsten Kurviger-Blogbeiträgen diese Kärntenhighlights inklusiv toller Tourenvorschläge vorstellen und würde mich freuen, wenn Euch das Motorraderlebnis Kärnten ebenso begeistert wie mich.

Rock the nock

Auf dieser Runde möchte ich Euch auf eine Hammertour mitnehmen, die neben der Nockalmstraße die satten Strecken der Gurktaler Alpen und der Metnitzer Berge unter die Reifen nimmt.

Los geht es 1.795 Metern über dem Meeresspiegel, auf dem aussichtsreichen Parkplatz der Turracher Höhe. Eine Handvoll runder, sauberer Kehren führt von der beliebten Passhöhe bergab, kurz vor der Ebene Reichenau wird der Blinker nach rechts gesetzt und der Motorradspaß auf einer der genialsten Alpenstraßen Österreichs kann beginnen.

Es warten 35 Kilometer Straßenfaszination, ohne eine menschliche Siedlung, ohne eine Spur von Zivilisation außer der einen oder anderen Kalorientankstelle – das ist in den Alpen wirklich einzigartig. 52 Kehren und unzählige Windungen sind das Aushängeschild der 1971 geplanten und 1981 eingeweihten Nockalmstraße. Die Bezeichnung Nock hat ihren Ursprung in den runden Erhebungen und Kuppen der Region. Liebevoll wird auch von den Nocky Mountains gesprochen.

Distanz: 227 Kilometer
GPX-Daten und Download: kurv.gr/vqnmy

Pflichtfoto an der Glockenhütte

Zunächst überqueren wir die 2.024 Meter hohe Schiestlscharte und gehen anschlie­ßend den höchsten Punkt der Panoramastraße an, die 2.042 Meter hohe Eisentalhöhe.

Der Abschwung lotst uns zum National­parkzentrum Nockalmhof, das gleichzeitig Gasthof und Museum ist. Der Gasthof gefällt durch seinen originellen Retro-Mix und überzeugt mit gutem, regionalem Essen. Das Museum lädt zur Weiterbildung ein und liefert interessante Einblicke in das Biosphären­reservat der Nockberge.

Einen Kultstatus bei Bikern hat der Alpengasthof Glockenhütte, der mit seinem Holzchopper ein äußerst beliebtes Fotomotiv fürs Erinnerungsfoto darstellt.

Dahingleiten, entspannen und genießen

Nach der Nockalmstraße folgt der Katschberg. Die klassische Verbindung zwischen Kärnten und dem Salzburger Land, sowie den Hohen Tauern und den Gurktaler Alpen. In den 1930er-Jahren sorgte die 30 Pro­zent steile Trasse für so manchen Schweißausbruch beim Autofahrer. Das ist Geschichte, heute läuft die Straße hinauf zum 1.641 Meter hohen Sattel locker von der Hand. Die schönen Windungen und das geringe Verkehrsaufkommen begeistern uns Zweiradlenker, da sich der Verkehr hauptsächlich auf der nahen Autobahn abspielt.

Bei Bummeldrehzahl rollen wir an der Mur entlang und erreichen, angenehm entschleunigt, zunächst das nette Murau. Ein schräglagenverdächtiger Schlenker hinein in die Metnitzer Berge führt die Route weiter Richtung Osten bis zum Tal der Metznitz und nach Friesach.

Attraktive Stopps

In Friesach wird das Mittelalter wieder lebendig. Kärntens älteste Stadt punktet mit einer Menge uralter Bausubstanz, wie die Stadtmauer oder der nach wie vor Wasser führende Stadtgraben. Wegen der vielen Türme und Zinnen wird Friesach auch Stadt der Burgen genannt.

Das nächste Städtchen, Althofen, wirft dann Bürgerhäuser mit Lüftlmalereien, das Neue Schloss und eine wunderschöne mittelalterliche Pfarrkirche in den Ring.

Angenehm lebhaft geht es dann in St. Veit an der Glan zu. Ein Spaziergang über den Hauptplatz gefällt mit Hinguckern wie dem Walther-von-der-Vogelweide-Brunnen und lädt zum Kaffeehaus-Besuch ein.

Kein Gegurke

In St. Veit sollten die Energiedepots gefüllt werden, denn die folgende Etappe durch die Gurktaler Alpen verlangt Konzentration und Aufmerksamkeit. In Höhen zwischen 1.500 und 1.700 Metern wirbelt die Bergstraße dem Skigebiet Flatt­nitz entgegen, um sich von dort ins Tal der Mur hinabzuwerfen.

Eines ist sicher – „he­rumgegurkt“ wird in den Gurktaler Alpen nicht. Für Wissensdurstige: Namensge­ber ist der Fluss Gurk, slowenisch Krka, die Gurgelnde.

Jetzt noch ein entspanntes Stück Bundesstraße, nettes Schwingen auf die Turracher Höhe, und die herrliche Tagesrunde ist beendet.

Und so geht´s weiter

In meinem nächsten Kärnten Blog-Beitrag stelle ich Euch die Malta Hochalmstraße vor, die in eine knackige Tour um bekannte Kärntner Seen eingebunden wird.

Fotos: Peter Wahl Motorcyclepics und moppetfoto.de