Kurvenkarussel im Südschwarzwald

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Diese fantastische Motorradtour führt auf ca. 260 km über kurvige Nebenstrecken durch den Südschwarzwald. Der Startpunkt ist das Hotel Grüner Baum in Todtnau und führt von dort in Richtung Süd-Westen bis nach Kandern. Zurück geht es dann über Todtmoos, optional kann auch noch ein Schlenker über den Schluchsee und den Feldberg eingelegt werden.

Als höchstes Mittelgebirge Deutschlands gehört der Schwarzwald zu den beliebtesten und wohl auch schönsten Motorradzielen Deutschlands. Ideal eignet sich der Ausflug in den Schwarzwald auch für ein verlängertes Wochenende. In unserem Fall sind wir Samstags aus dem Raum Stuttgart angefahren, haben Sonntags eine ausgiebige Runde durch den Schwarzwald gedreht und Montags ging es dann schon wieder zurück. Als Start und Ziel habe ich Kirchheim (Teck) gesetzt. Kirchheim lässt sich gut über die A8 erreichen. Viele der Strecken sind bewusst auf sehr kleine Straßen gelegt, große Teile der Tour sind bewusst als Genusstour geplant.

Anfahrt über das Dontautal

Anfahrt
Distanz: 280 Kilometer
GPX-Daten und Download: kurv.gr/MAtWk

Die Anfahrt haben wir über die Schwäbische Alb und durch das Donautal geplant. Anfangs geht es auf direktem Weg ins Donautal, das Lautertal lassen wir links liegen, das ist am Wochenende meist überlaufen. Kurz vor dem Donautal kommen wir durch eine meiner Lieblingsstrecken, das Schmeietal (WP1). Hier findet sich ein schöner Platz um kurz zu verweilen und die Füße in den Fluss zu hängen. Wer es „Kurviger“ mag, der plant die Anfahrt am besten über Stetten am kalten Markt, die Steige ins Donautal ist absolut empfehlenswert.

Ich vermeide gern die Durchfahrung des Donautals von Thiergarten nach Beuron, das zieht sich immer etwas, ich fahre lieber aus dem Donautal und baue die schöne aber schmale Steige nach Beuron ein. Von Beuron aus geht es am Knopfmacherfelsen vorbei in Richtung Bodensee und dann parallel zur Schweizer Grenze in den Schwarzwald. Die Gegend um Todtmoos ist für mich jedes mal wieder ein Highlight und es kommen schon fast alpine Gefühle auf.

Wir schwingen dann noch die letzten Kurven zu unserem Tagesziel das Vitalhotel Grüner Baum in Todtnau. Die Ankunft zelebrieren wird standesgemäß mit einer Kaltweizenschale auf der Terrasse des Hotels. Im Anschluss gibt es auch noch ein kulinarisches Highlight in Form eines Burgers – so stellt man sich einen gemütlichen Ausklang einer Motorradtour vor. Die Verpflegung war wirklich hervorragend und qualitativ hochwertig. Zum Beispiel stammt das Fleisch für den Burger von Weiderindern aus dem Schwarzwald – das sind so Kleinigkeiten die mir immer sehr positiv auffallen. Das Hotel liegt im Herzen des Hochschwarzwalds, so lassen sich von hier Touren zu den schönsten Stellen des Schwarzwalds planen und fahren.

Tagestour im Schwarzwald auf kleinen Straßen

Tagestour
Distanz: 260 Kilometer
GPX-Daten und Download: kurv.gr/3fXdH

Da wir die Tagestour für Sonntags geplant hatten, habe ich bei der Auswahl der Strecken besonders darauf geachtet kleinere Nebenstrecken zu wählen, wenn das möglich war. Trotzdem sind wirklich verdammt viele leckere Kurven dabei, das ganze immer mal wieder mit schönen Ausblicken und tollen Pausemöglichkeiten kombiniert. Ein Blick auf die Karte genügt und einem wird schon fast schwindelig vor lauter Kurven.

Da für den Tag heiße Temperaturen angesagt sind starten wir unsere Maschinen schon etwas früher und sind um ca. 8 Uhr bereits auf der Straße. Die kühle Morgenluft und die leeren Straßen sind ein Traum, während wir uns durch das Kurvenkarussel in Richtung Wiedner Eck (WP2) schlängeln. Mit sonorem Brummen beschleunigt der Boxermotor in Richtung unseres ersten Stopps beim WP5. Wow: was für ein fantastischer Ausblick bis zu den Alpen und um uns herum die schöne Natur des Schwarzwalds.

Im weiteren Verlauf der Tour fällt uns immer wieder der schöne Straßen-Mix im Schwarzwald auf. Kurvenreiche Täler und Steigen wechseln sich mit kleinen Nebestraßen ab. Dabei ist kaum eine nennenswerte Stadtdurchfahrung dabei. Am südlichsten Punkt der Route kommen wir durch die einzige größere Stadt, Wehr. Hier finden sich diverse Möglichkeiten für eine kurze Pause wie z.B. eine Eisdiele oder Restaurant.

Frisch gestärkt geht es dann auch schon zurück in Richtung Todtnau. Auf dem Rückweg sind zwei optionale Schlenker eingebaut: WP13 und WP14 sowie WP17. Je nach Lust und Laune lassen sich diese Wegpunkte auch entfernen um eine kürzere Tour zu fahren. WP17 führt über den Feldberg und vorbei am Schluchsee. Der Schluchsee bietet sich ideal als Badesee auf dem Rückweg an. Wem die Tour zu kurz ist, der könnte von Wehr aus auch noch in die Schweizer Alpen fahren und so die Runde entsprechend verlängern.

Rückfahrt durch den Nordschwarzwald

Rückfahrt
Distanz: 290 Kilometer
GPX-Daten und Download: kurv.gr/33HMc

Für die Rückfahrt am nächsten Tag nutzen wir die perfekte Lage unseres Hotels, am Notschrei Pass, um direkt die ehemalige Bergrennstrecke „Schauinsland“ zu befahren. Der Schauinsland ist von April bis Oktober am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt, beachtet das bitte bei der Planung. Ich empfehle den Schauinsland so wie auf der Route geplant einmal runter und wieder hoch zu fahren und nicht durch Freiburg zu fahren. Hoch macht der Schauinsland deutlich mehr Spaß.

Im Anschluss fahren wir zum Motorradtreff Kandel (WP2). Hier lohnt es sich kurz innezuhalten und den Ausblick zu genießen bevor es weiter ins Elztal geht. Im Elztal nutzen wir die Bundestraße um das Tal möglichst schnell zu durchqueren. Im Anschluss zirkeln wir auf kleinen Nebenstrecken und teils bekannten Highlights wie dem Ruhestein durch den Nordschwarzwald. Kurz vor Stuttgart begeben wir uns dann auf die Autobahn um die letzen Meter nicht durch den Stuttgarter Vororte zu fahren.

Der Schwarzwald ist jederzeit einen Besuch wert. Wir waren positiv vom Straßenzustand der meisten Straßen überrascht, man konnte sehr gut fahren – auch ohne Enduro. Obwohl Stuttgart eigentlich nicht weit weg vom Schwarzwald ist, so fahren wir doch oftmals eher in den Schwäbischen Wald oder auf die Schwäbische Alb, dabei hat der Schwarzwald so viele schöne Ecken zu bieten. Für uns steht fest, da fahren wir jetzt öfters hin.

Fotos: @bumschakalaka_fotografie

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